Kieferorthopädie

Kieferorthopädie, wie zum Beispiel in der Böttcher Uta Fachzahnärztin f. Kieferorthopädie, wird in der Bevölkerung meistens mit einem Teilbereich der Zahnheilkunde in Verbindung gebracht, der sich mit Problemen bei Kindern und Jugendlichen befasst. Dies ist jedoch ein großer Trugschluss. Auch Erwachsene können an Anomalien leiden, die einer kieferorthopädischen Behandlung bedürfen. 

Kieferorthopädische Analysen und Behandlungen befassen sich mit der Verhütung sowie der Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne.  In Fachkreisen wird deshalb die Bezeichnung "Dento-Maxillare Orthopädie" für eine Kieferregulierung bevorzugt.   

Was zeichnet einen Kieferorthopäden aus?

Wer erfolgreich sein Studium der Zahnmedizin abgeschlossen und die zahnärztliche Approbation erlangt hat, kann eine fachspezifische Weiterbildung anschließen. Zusammen mit der Oralchirurgie und dem "Zahnarzt für Öffentliches Gesundheitswesen" komplettiert die Kieferorthopädie die Möglichkeiten der Weiterbildung zum Fachzahnarzt in Deutschland. Unabhängig davon fungiert die Weiterbildung zum Facharzt für Parodontologie.   

Die Diagnostik durch den Kieferorthopäden

Sie umfasst eine allgemeine und zahnärztliche Anamnese. Hinzu kommt die ätiologische Beurteilung der individuellen Patientensituation. Erst dann werden eine Funktions- und Modellanalyse sowie eine fernröntgenologische Untersuchung durchgeführt. Diese dienen der Darstellung der Kieferrelation, der Lagebeziehung zwischen OK und UK.  Parallel erfolgen die Erhebung der dentoalveolären Befunde, sowie die Feststellung des Dentitionsstadiums.   

Im Rahmen der nun folgenden Klassifikation werden die Zahnfehlstellungen in drei Klassen unterteilt. Für die GKVs ist in Deutschland die Einteilung in "Kieferorthopädische Indikationsgruppen" relevant. Dies deshalb, weil der GKV-Zuschuss zur Behandlung am Schweregrad der Fehlstellung bemessen wird.   

Behandlungsbereiche

Brechen die ersten Milchzähne durch, gilt den Zahnlücken besondere Aufmerksamkeit. Unter Umständen wird die Notwendigkeit für einen Lückenhalter diagnostiziert.   

Sind die Milchzähne vollständig durchgebrochen, kann bereits diagnostiziert werden, ob kieferorthopädische oder kiefertherapeutische Maßnahmen erforderlich werden oder eher nicht. Bestimmte Dysgnathien (Kieferfehlstellungen) erfordern einen frühzeitigen Behandlungsbeginn, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen.  Zahnextraktionen im Zusammenhang mit einer kieferorthopädischen Behandlung werden entweder zwischen dem 6. und 8. bzw. dem 9. bis 12. Lebensjahr durchgeführt. 

In den meisten Fällen erfolgt eine Behandlung durch den Kieferorthopäden zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr, weil alle bleibenden Zähne vorhanden sind. Lediglich die Weisheitszähne fehlen manchmal noch. 

Eine Besonderheit stellt die postnatale Behandlung dar. Diese sollte in den ersten Lebenstagen beginnen, wenn eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte vorliegt.   

Kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen

Werden craniomandibuläre Dysfunktionen oder präprothetische kieferorthopädische Maßnahmen diagnostiziert bzw. als erforderlich angesehen, wird genau wie bei pathologischen Zahnwanderungen durch eine Parodontalerkrankung im fortgeschrittenen Stadium kieferorthopädische Behandlungen erforderlich. Eine Übernahme durch die GKVs erfolgt in der Regel nicht. 

Welche Therapieformen kommen zum Einsatz

Verwendet werden herausnehmbare oder festsitzende Spangen. Differenziert werden muss auf jeden Fall zwischen der Beeinflussung des Schädels und dem Bewegen der Zähne. 

Die Funktionskieferorthopädie (FKO)

Im Rahmen der FKO sollen durch eine gezielte Beeinflussung der funktionellen Abläufe die skelettalen Strukturen positiv beeinflusst werden. So kann zum Beispiel mit Unterstützung durch einen Aktivator der Patient mit einem Überbiss lernen, seinen Unterkiefer nach vorne zu schieben und mit diesem Stimulus dazu beitragen, dass es zu einer skelettalen Manifestation kommt.   

Die dentofasziele Orthopädie

Wirken auf den Ober- oder Unterkiefer größere Kräfte ein, kann es zu einem Wachstum des Kieferknochens kommen.   

Die orthodontische Behandlung (Orthodontie)

Diese Behandlungsmethode nimmt, in Abgrenzung zu einer funktionskieferorthopädischen Beeinflussung von skelettalen Strukturen, Einfluss auf die Bewegung er Zähne. Diese Behandlung kann bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen durchgeführt werden.

Die chirurgische Kieferorthopädie

Können bestehende Dysgnathien nicht mehr orthodontisch kompensiert werden, besteht die Möglichkeit einer operativen Korrektur. Der Kieferorthopäde arbeitet dafür mit einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zusammen. 

Diese Therapie gliedert sich häufig in drei Phasen:

Phase 1: Vorbehandlung durch den Kieferorthopäden inklusive Dekompensation (Beseitigung der Zahnfehlstellung)

Phase 2: chirurgische Kieferverlagerung von Ok und/oder UK

Phase 3: kieferorthopädische Feineinstellung (Herstellung einer gesicherten Okklusion im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie)


Teilen